Montag, 10. November 2008

[OOP 2009] Design by Committee

Was kommt raus wenn ein paar Dutzend Vertreter einer affenähnlichen Spezies im Vollrausch Software entwickeln?

C++ und MS-DOS!

Für den angemessenen Umgang mit besagter Software bedarf es freilich wieder der Einnahme bewusstseinsverändernder Drogen.

Frederick F. Brooks, der vor etlichen Jahen die besagte Silver Bullet auf uns Informatiker  abgefeuert hat, vertritt die Ansicht, dass die meisten guten Entwürfe in der Geschichte der Menschheit unter der  Federführung exzellenter Einzelpersonen (also known as Exzentriker) entstanden sind. Er erwähnt in diesem Zusammenhang Kathedralen, den Apple Mac und die Programmiersprache Java.

"So what?", denkt sich der  jetzt der deutschsprachige Leser. Offensichtlich bedarf es Teams, um größere Bauwerke zu entwerfen, aber auch Einzelpersonen, um diese Teams ins Ziel zu lenken. Teams ohne Führung neigen zu "suboptimalen" Entwürfen, was wir auch in Politik und Finanzwirtschaft jüngst miterleben durften. q.e.d.

Es bedarf also auch in der erfolgreichen Softwareentwicklung Teams und geeigneter Führungspersönlichkeiten. Fähigkeiten wie Mut, Führungsstärke, Kommunikation oder Teamfähigkeit sind also nicht nur Faktoren, die bei Sonntagsreden weidlich breit getreten werden, sondern in der IT-Realität sich als unabdingbar erweisen.

Aber Achtung! Führung braucht Kontrolle, wenn nicht Produkte Golem-scher Prägung das Licht der Welt erblicken sollen.

Der Blick auf Technologie und Werkzeuge vermittelt zwar ein angenehmes Gefühl, aber Softwareentwicklung bleibt nicht zuletzt  zu gut hochdeutsch ein "Collaborative Game".

Keine Kommentare: