Samstag, 9. Februar 2008

[OOP 2008] New Kids on the Blog

Blogs sind eine der bekannten Ausprägungen des Web 2.0. Nun gibt es eine Vielzahl von Blogs, von Themen wie Herzschmerz über Politik bis Technik. Von Belanglosem bis Weltbewegendem. Auch im Bereich Softwareentwicklung haben sich inzwischen einige Blogs etabliert. Das gilt natürlich auch für Podcasts, aus meiner Sicht eine eher audiovisuelle Form des Blogging. Ich selbst betreibe z.B. einen Blog über Softwarearchitekturen. Meine Frage: Was sind empfehelnswerte Podcasts und Blogs aus dem Gebiet Software Engineering. Was muss man hören oder lesen, was sollte man lieber ignorieren? Natürlich darf an dieser Stelle das exzellente  SE Radio nicht fehlen. Vorschläge?

Freitag, 8. Februar 2008

[OOP 2008] Ultra Large Scale Systems

Ein Thema hat dann doch gefehlt auf der OOP. Das Thema ULS (Ultra-Large-Scale-Systems), welches das amerikanische DoD vor 2 Jahren in Form einer Studie beleuchtet hat. "Ja, was ist denn das?", werden Sie sich jetzt möglicherweise fragen. ULS-Protagonisten wie Linda Northrop vom CMU SEI würden höchstwahrscheinlich einen metaphorischen Vergleich anstellen. Während bisherige Softwareentwicklung grosser Systeme eher mit dem Bau von einzelnen Infrastrukturen oder Gebäuden zu vergleichen ist, stellt ULS den Bau ganzer Städte dar.  Es geht also nicht um Systeme, sondern um Systeme von Systemen. Es geht um Netze, in denen Menschen selbst zu Netzknoten werden. Es geht darum, dass statt einer zentralistischen Kontrollinstanz Dezentralität dominiert. Das sind Systeme, die ungebremste Evolution aufweisen. Klar, dass darin emergentes Verhalten eine wichtige Rolle spielt, ebenso wie die Tatsache, dass Anforderungen durchaus kollidieren können. Es geht also um Ameisenstaaten.  Riesige Gesundheitsinfrastrukturen integriert im Internet, ergänzt um Telemedizin oder integrierte Telematiksysteme stellen potenzielle Anwendungsgebiete dar. Welche Fragen stellen ich dabei der Softwareentwicklung? Viele, die wir heute nur bedingt lösen können. Und darüber hinaus, genügt Informatik nicht. Hier sind verschiedene Fachrichtungen notwendig. SOA-Systeme "denken" dabei schon ein wenig in eine ähnliche Richtung. Das Internet stellt gewissermassen ein kleines ULS dar. Das ist doch nur für grosse Infrastrukturen relevant! Falsch, denn die gleichen Konzepte lassen sich auch im kleinen nutzen. Insofern stellt Rxploration der ULS-Ansätze ein interessantes Forschungsgebiet dar, gerade für zivile Anwendungen.

[OOP 2008] Nach der OOP ist vor der OOP

Zwei Wochen sind bereits vergangen seitdem die OOP 2008 ihre Pforten geschlossen hat. Mit einem gewissen Abstand fällt es leichter, ein Fazit zu ziehen. Was waren dieses Jahr die thematischen Schwerpunkte, wie lautet also die Hitparade der Themen? Wenn man alles Revue passieren läßt, gehört sicherlich SOA zu den Topthemen der Konferenz und dies in allen möglichen Facetten. Aber auch das alte aber immer hochaktuelle Thema Softwarearchitekturen nahm neben Agilen Prozessen einen breiten Raum ein. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass sich dieses Jahr die Techie-Themen der Art "Neue coole Technologie X" eher im Hintergrund hielten, während die tatsächlichen Praxisprobleme beim Software Engineering im Vordergrund standen. Ein bisschen gegen den Strom schwamm allerdings die durchaus intensive Thematisierung dynamischer Sprachen. Die gehören in den Firmen noch nicht unbedingt zum Mainstream, könnten aber bald größeren Einfluß gewinnen. Schließlich sind Sprachen wie C++, C# oder Java zwar mächtig, für einige Probleme aber viel zu unproduktiv. Was mir sehr gut geafllen hat, ist der Blick über den Tellerrand, in Form von Keynotes und Vorträgen, die sich auch Aspekten jenseits der Technik widmeten. Seien wir ehrlich, in den meisten Projekten stellt das Beherrschen von Technologien zwar eine Herausforderung dar, aber die meisten Probleme resultieren eher aus Fehlleistungen anderer Art. Insgesamt hat die OOP den Spagat geschafft, zwischen technischen und nicht-technischen Themen ein breites Spektrum abzudecken, ohne aber den roten Faden zu verlieren. Dadurch hebt sich die Veranstaltung wohltuend von den sonstigen Hardcore-Technik-Events ab.